Istanbul works (work in progress)

Waren in Ola Kolehmainens früheren Arbeiten Gebäudefassaden Grundlage seiner abstrakt-minimalistischen Auseinandersetzung mit zeitgenössischer und moderner Architektur, interpretiert er in seiner neuesten Werkgruppe „Istanbul works “ (work in progress), die Innenräume der byzantinischen und ottomanischen Sakralbauten Istanbuls durch eine stärker erzählerische Bildsprache.

Während eines sechsmonatigen Arbeitsaufenthaltes (2013/2014) in der Stadt am Übergang des christlichen zum muslimischen Kulturkreis, entstanden Arbeiten, in denen Ola Kolehmainen die Innen- und Außenräume von Moscheen und Kirchen in komplexe vielschichtige Einzelaufnahmen aufteilt, um sie am Ende mit einer multiperspektivischen Montageform in beeindruckenden Tableaus zusammenzufassen. Dabei gelingt es ihm, die unterschwellig wirksame, teils mystische, teils belegbare Geschichte der Bauwerke, in seinen Bildern zu verdichten. Bewusst setzt er jahreszeitlich und tageszeitlich abhängige, wechselnde Lichtverhältnisse, ornamentale Pracht der großen Moscheen, schmucklose Einfachheit frühromanischer Bauten und zufällig in die Raumästhetik eingreifende Interventionen der Jetztzeit in Form von profanen Baugerüsten in komplexe Beziehungen zueinander. Mit diesen erzwungenen, multiplen Störungen durch gewollte und zufällige Elemente, liefert er eine ikonografische Interpretation der bekannten Sehenswürdigkeiten und stellt eine spannungsreiche Klammer zwischen Vergangenheit und Gegenwart her. Aktuell arbeitet er noch an weiteren Bildern über christliche und jüdische Bauwerke um die formale Vielfalt der sakralen Architektur umfassender darzustellen.

Stand 2015 Juni

Bisher ca. 50 Arbeiten
verschiedene Formate zwischen 165 x 104cm - 220 x 560 cm